Wir haben die beste Entscheidung getroffen, die wir treffen konnten. Wie im letzten Post erwähnt, haben wir alle Pläne über den Haufen geschmissen und uns für einen Roadtrip durch Vietnam entschieden. Am 14. Dezember 2018 ging es los. Wir haben das Motorrad trotzdem nur gemietet für ca. CHF 350.00 für einen Monat.
H O C H I M I N H - H A N O I
14. Dezember 2018 – Let’s go!
Heute ging es los. Raz hatte 2h Verspätung und wir haben zusammen mit Florian die Zeit totgeschlagen. Als es dann endlich losging, hatten wir wunderbares Wetter. Motorradfahren in Vietnam ist nicht zu unterschätzen. Der Verkehr um aus der Stadt zu kommen, war extrem. Kreuz und quer fuhren die Motorräder, die Autos und auch die Lastwagen. Wir fuhren über die Hauptstrasse, welche für die Motorräder gemacht ist. Die Autos haben dann ihre eigene Spur.
Wir waren viel langsamer unterwegs als wir es erwartet haben und mussten deshalb etwas früher unsere «Zelte aufschlagen». Wir haben über Agoda (App) eine Unterkunft (Binh Chau) für uns vier gebucht. Auf dem Weg zu unserem Ziel hatten Fabio und ich bereits die erste Platte am Motorrad. Der Mechaniker hat dies aber innert 30 Minuten repariert. Er hat gehämmert, geschliffen und geklebt. Das Ganze für 30'000 VND (ca. CHF 1.20).
Als wir am Abend angekommen sind, haben wir uns ein Restaurant gesucht. Da wir ja in der Pampa sind, kann praktisch niemand Englisch. Die Speisekarten sind auf Vietnamesisch und somit mussten wir uns mit Händen und Füssen sowie mit Google Translate und Fotos von Lebensmitteln durchschlagen. Gà? (Hühnchen?).
15. Dezember 2018 – Tempel und erste Hühnchen-Erfahrung
Der 2. Tag startete schon um 05:00 Uhr morgens. Wir standen auf, packten unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg zum Tempel auf dem einen Berg auf dem Weg. Die Aussicht vom Tempel aus war wunderbar und wir haben sogar noch eine Glocke geläutet, welche anscheinend Glück bringen soll.
Anschliessend sind wir dann nach Bao Loc gefahren, wo auch unsere Unterkunft war. Zum Abendessen habe ich mir «Chicken with Ginger» bestellt, was in Thailand damals sehr lecker war. Fabio hat sich mit Florian ein paar Platten Meeresfrüchte geteilt. Mein Essen war dann nicht ganz so wie ich es mir vorgestellt habe. Man sollte nicht vergessen, dass man in Vietnam mit «Hühnchen» nicht auf der sicheren Seite ist wie in Thailand. In Vietnam sollte man, wenn man etwas heikler ist, vielleicht eher Rind oder so nehmen. Das Hühnchen, welches ich hatte, war eines mit Knochen. Man kocht die ganz, zerhackt sie anschliessend und das war's. Also hatte ich natürlich auch einen Flügel sowie einen Hühnchenkopf mit dabei. EN GUETE! Für mich ist das überhaupt nichts. Die Haut ist zudem gummig, da das Hühnchen nicht im Backofen gemacht wird wie wir es kennen, sondern es wird einfach weichgekocht (samt Knochen…). Manche mögen das 😉
Als wir dann nach Hause fuhren, war es bereits dunkel. Fabio und ich blinkten auf unserer Spur um mitten in der Strasse nach links abzubiegen. Wir waren auch schon auf der Mittellinie und praktisch auf der Gegenfahrbahn. Da es aber total Verkehr hatte, mussten wir warten. In dieser Zeit kam der Verkehr auf unserer Seite von hinten. Eine junge Vietnamesin hat uns nicht gesehen. Ich denke sie hatte kein Licht. Wir konnten sie nämlich auch nicht sehen und da sie einander alle überholten und dies auch auf der Gegenfahrbahn, passierte das, was unvermeidlich war: Sie fuhr seitlich in uns hinein. Gott sei Dank nicht fest. Sie bremste und Fabio konnte das Motorrad halten. Sie erwischte also nur den linken Fussraster und streifte meinen Fuss. Meinem Fuss geht es gut, der Fussraster ist leider angerissen. Wir kamen zum Glück heil an und es ist nichts schlimmeres passiert.
16. Dezember 2018 – Crazy House und Flower Garden Da Lat
Am Morgen haben wir versucht den angerissenen Fussraster zu reparieren. Sie haben uns aber jeweils von Mech zu Mech und anschliessend von Motorradshop zu Motorradshop geschickt. Niemand konnte Englisch und deshalb mussten wir ihnen jeweils das Problem zeigen. Sie haben uns dann mit Händen und Füssen den Weg zu dem nächsten Ort erklärt. Wir haben 45 Minuten vergeblich gesucht. Wir mussten ein Ersatzteil auftreiben für ein «Lifan Motorrad», welches wohl nicht so verbreitet ist, wie es ein Honda wäre. Auf jeden Fall konnten wir keines finden, weil niemand ein Ersatzteil hatte und wir fahren nun mit Panzertape um den Fussraster. Bisher hält er noch.
Wir haben heute noch das Crazy House in Da Lat besucht. Es ist ein Guesthouse, welches wirklich verrückt aussieht. Es hat draussen Treppen in alle Richtungen und die Zimmer sind nach Themen gestaltet. Beispielsweise gab es ein «Tiger-Zimmer» oder ein «Ameisen-Zimmer». Leider konnten wir keinen Raum buchen, da es ausgebucht war. Wir haben aber ganz in der Nähe übernachtet.
Wir hatten auch noch Zeit den Flower-Garden zu besuchen. Der Eintritt war auch sehr günstig mit knappen CHF 2.00 pro Person. Der Garten war ganz nett anzusehen und für den Preis kann man das auch wirklich gut machen. Es ist jetzt aber nichts extrem Spezielles.
17. Dezember 2018 – Wasserfälle und Streetfood
Leider sind wir heute nicht so weit gekommen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben noch die Wasserfälle in der Nähe von Da Lat angeschaut. Diese waren wirklich atemberaubend.
Dasselbe können wir über die Landschaft sagen, durch welche wir heute fuhren.
Über Schotterstrassen, durch Wälder, an Seen vorbei. Einfach wundervoll. Abgesehen davon, dass wir auf den kurvigen Strassen fast überfahren wurden, lief alles gut. Die Vietnamesen überholen auch in Kurven und dann kann es vorkommen, dass dann plötzlich ein Auto auf der eigenen Spur entgegenkommt.
Wisst ihr was wirklich schön war? Als wir durch die Dörfer fuhren und die Einheimischen alle begeistert winkten. Wir wurden schon fast wie Superstars angestrahlt. Ich denke sie sehen kaum Ausländer in ihren Dörfern. Sie sind umso herzlicher und erfreuen sich über den Besuch und versuchen zu helfen wenn irgendwo Probleme entstehen. Heute dasselbe. Wir hatten keine Unterkunft, es wurde langsam dunkel und wir gingen in ein Dorf (Nhon Hoa) und fragten nach Schlafgelegenheiten. Es standen fünf Einheimische um uns herum und nur ein junger Vietnamese konnte Englisch. Er versuchte uns den Weg zu erklären und seine Mutter sagte ihm dann wohl, er solle uns das sicher nicht erklären, sondern auf seinen Roller steigen und uns das gefälligst zeigen. Er hat uns dann die Unterkunft, welche wir niemals alleine gefunden hätten, gezeigt.
Am Abend gingen wir noch essen. Irgendwo auf der Strasse hatte es ein paar Stände. Fabio und Florian haben sich zwei gegrillte Gänse (samt Köpfen…) gekauft. Diese wurden mit Knochen zerhackt und tadaaaa, schon hatte man Gans zum Nachtessen. Ich und Raz haben uns Omletten geholt. Keine Ahnung was das für welche waren, aber sie waren gut. Von der Gans (oder was es auch immer war) habe ich auch probiert und sie war wirklich sehr sehr lecker!
19. Dezember 2018 – Das Bergpassabenteuer
Unser heutiger Tag führte uns durch die Berge. Es war ein langer Bergpass umgeben von einer wunderschönen Landschaft. Wir waren länger unterwegs als erwartet. Als das Wetter begann schlechter zu werden und die Sonne am untergehen war, passierte was passieren musste. Einer unserer Reifen war platt wie eine Flunder. Irgendwo am Berg hat es ihn erwischt und wir standen da. Zur selben Zeit hat Raz bemerkt, dass ihm ein Sack aus seinem Backpack gefallen ist. Irgendwo auf der Strasse. Er ging es suchen, jedoch erfolglos. Immerhin hatte er keine weltbewegenden Dokumente darin…
Wir waren auf jeden Fall noch auf der Strasse und haben gewartet bis uns irgendjemand entgegenfährt. Da kam auch schon jemand. Wir winkten und er hielt. Ihr könnt euch die Hilfsbereitschaft in Vietnam wirklich nicht vorstellen, wenn ihr nicht selbst hier gewesen seid! Halb Vietnam hat an der Strasse angehalten und uns irgendwie versucht zu helfen.
Ich bin schlussendlich im Auto bei dem einen Herren gesessen, Flo war auf dem Motorrad und Fabio fuhr das platte Motorrad noch 2km bis zur nächsten Werkstatt (es gab auf dem Berg tatsächlich eine Werkstatt, halleluja!). Wir waren wirklich froh, dass wir nicht auf dem Berg liegen geblieben sind.
Dennoch war es dann schon dunkel und in der Dunkelheit auf einem Berg in Vietnam zu fahren, ist alles andere als empfehlenswert. Wir haben dann an einer Tankstelle noch einen Zwischenhalt gemacht, da wir wirklich hungrig waren. Daneben hatte es ein Restaurant und wir haben dann Pho Bo (vietnamesische Nudelsuppe mit Rind) bestellt.
Wir fuhren dann noch ca. 1h von dem Berg runter und Flo hätte fast eine Kuh angefahren. Das Problem ist, dass die Hunde, Kühe und Hühner nachts gerne auf der Strasse schlafen und die Motorradfahrer haben nicht extrem viel Licht. Wir haben es auf jeden Fall heil runter geschafft und konnten uns von dem aufregenden Tag noch gut erholen 😊
20. Dezember 2018 – Hoi An
Auf dem Weg nach Hoi An haben wir noch My Son angeschaut. My Son ist eine Tempelstadt in Zentralvietnam.
Hoi An selbst ist eine sehr schöne Stadt meiner Meinung nach. Leider ist es sehr touristisch. Wenn man am Abend durch die Strassen läuft, hat es extrem viele Leute und die Einheimischen versuchen den Touris am Fluss ihre Bootstouren anzudrehen. Der Fluss ist rundum dekoriert mit schönen Lichtern und Laternen. Eine richtig tolle Stimmung, insbesondere an Vollmond.
21. Dezember 2018 – Ba Na Hills
Wir haben heute einen Ausflug zu den Ba Na Hills in Da Nang geplant. Unser Hotel in Da Nang war wirklich miserabel. Sie haben uns Tickets verkauft für den Ausflug, welche wir selbst bei einem Shop abholen sollten. Als wir dort angekommen sind, hatten diese keine Tickets mehr und wir mussten dann zu den Ba Na Hills direkt und die Tickets kaufen. Das Geld haben wir dann immerhin vom Hotel zurückerhalten, aber bis wir diesen doofen Shop erst einmal gefunden haben, ist ja auch wieder Zeit vergangen. Nun denn, an den Ba Na Hills angekommen sind wir dann mit der Gondelbahn nach oben gefahren. Die Fahrt war einfach herrlich! So ein schöner Ausblick über den Dschungel.
Wir haben die Golden Bridge angeschaut und sind darüber gelaufen. Diese ist leider auch überflutet von Touristen, sodass es recht schwer ist schöne Fotos zu machen. Die Golden Bridge ist zu diesem Zeitpunkt erst 6 Monate jung. Es soll auf dem Berg wohl auch noch eine weitere Brücke gebaut werden. Wer weiss. Wir wollten das Schloss auf dem Berg anschauen und mussten dann feststellen, dass wir in eine Schar Touristen gelaufen sind. Das sogenannte Schloss bestand aus mehreren Teilen und überall waren Restaurants oder Hotels drin. Es sah aus wie im Vergnügungspark und überall waren Touristen aus asiatischen Ländern. Horror. So etwas will man wirklich nicht sehen! Es war einfach nur Geldverschwendung. Wir haben pro Person 700'000.00 VND bezahlt. Das sind umgerechnet ca. CHF 21.00, was eindeutig zu viel ist. Lediglich die Gondelfahrt hat sich hier gelohnt.
22. Dezember 2018 - Wie VIP’s in Vietnam
Heute fuhren wir nur zu dritt weiter, da Raz noch die Altstadt von Hué anschauen wollte. Wir drei sind dann eine Weile gefahren und haben uns ein abgelegenes Hotel gebucht. Der Sepon Boutiue Resort (in Cua Viet) hatte ein Spezialangebot, weswegen wir die Zimmer, welche wirklich sehr gut waren, für ein Schnäppchen ergattern konnten. Das Hotel war richtig leer. Ausser uns drei Touris und eine Hand voller Einheimischer waren keine Gäste dort. Wir verbrachten ein paar Stunden am Strand. Noch nie habe ich so einen leeren Strand gesehen. Der hintere Teil des Strandes war leider extrem vermüllt, aber der vordere Teil war einfach wunderschön.
Heller Sandstrand, schönes Meer, Ruhe und keine Leute. Ein ganzer Strand für uns alleine. Es war perfekt. Anschliessend haben wir uns noch etwas an den Pool gelegt. Am Pool wurde Flo von der Sales Managerin angesprochen. Es stand ein Kameramann da und sie haben ihn gefragt, ob sie ein Interview mit ihm drehen und dies anschliessend als Werbevideo für das Hotel nutzen dürfen. Anschliessend wurden wir alle noch am Pool gefilmt wie wir unsere Cocktails getrunken haben. Am Abend wurden wir vom Hotel Direktor zum Nachtessen eingeladen und wir hatten noch das Vergnügen auf der Bühne Karaoke zu singen.
Es war ein wirklich hammer Aufenthalt dort und ich nehme an, dass es wahrscheinlich nie Touristen dort hat, weswegen sie sich umso mehr um uns bemüht haben. Aber es ist wirklich verrückt, wenn man die ganze Geschichte nun so liest. Wir wurden einfach gefilmt und zum Essen eingeladen, weil wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Raz hat eindeutig etwas verpasst!
24. Dezember 2018 – Der berühmt berüchtigte Ho Chi Minh Trail
Heute sind wir einen Teil des Ho Chi Minh Trails gefahren. Vielleicht kennt ihr den Ho Chi Minh Trail aus dem Top Gear Special Vietnam. Es ist auf jeden Fall eine tolle Strecke. Leider hatten wir an diesem Tag Regen und Nebel, weswegen es nicht ganz so wunderschön war, wie es wohl sonst wäre. Es war aber eine sehr beeindruckende Strecke und unterwegs haben wir auf der Strasse sogar eine kleine Schildkröte gefunden. Was auch immer sie da gesucht hat… Gegen den Mittag sind wir dann im Phong Nha Nationalpark in unserem Hotel angekommen. Raz ist etwas später angekommen als wir, da er unbedingt den ganzen Teil des Ho Chi Minh Trails machen wollte.
25. Dezember 2018 – Unser unvergessliches Phong Nha Nationalpark Abenteuer
Der Phong Nha Nationalpark ist voller Höhlen, Höhlen und noch mehr Höhlen. Diese wollten wir natürlich anschauen gehen und haben uns dann für eine Tour bei JUNGLE BOSS entschieden. Raz wollte uns nicht begleiten, da er den Park lieber mit einem Kumpel auf eigene Faust erkunden wollte.
Die Tour war gute 12km lang. Man könnte meinen, es sei nicht so weit für einen Tag. Es war aber wirklich hart für Fabio und mich.
Wir wurden vom Hotel mit dem Bus abgeholt und fuhren zum Hauptzenter von JUNGLE BOSS. Dort wurden wir ausgerüstet mit «wassertauglichen» Schuhen und Handtüchern. Dann ging die Fahrt in den Nationalpark los. Mitten im Nationalpark angekommen begann unser Trekking den hohen Dschungelberg hoch. Natürlich war es nicht nur extrem steil, sondern auch extrem matschig und rutschig, da es den Tag zuvor geregnet hatte. Wir kletterten über Baumstämme, über Felsen, rutschten den Matsch beinahe auf der anderen Seite runter und Fabio hat es auf den «Latz gehauen». Wir hielten uns an allem Möglichen um nicht zu rutschen.
Die Schuhe bestanden schon aus Matsch und wir waren auch recht erleichtert, als wir dann bei der ersten Höhle der E-Cave ankamen. Dort haben wir uns eine kleine Pause gegönnt und dann ging es schon los. Wir hatten unser Badezeug dabei und bekamen noch Rettungswesten und einen Helm mit Licht. Es gab einen kleinen Fluss der in die Höhle führte und wir schwammen mit unserem Tourguide in die E-Cave. Das Wasser war saukalt! Ich bin fast erfroren. Der Guide meinte es wären ca. 18-20 Grad. Keine Ahnung, es fühlte sich eher wie 0 Grad an. Wir schwammen also da in die Höhle. Durch das kühle, aber ruhige und klare Wasser. Die Höhle war sehr dunkel, weswegen wir auch die Stirnlampen unbedingt gebraucht haben. Er hat uns dann das Eine oder Andere darüber erzählt und wir waren fasziniert, dass wir in diese Höhle schwimmen konnten. Wir schwammen wieder raus und nach ein paar kleinen Snacks ging es dann weiter zur Darkcave.
Ab der E-Cave hatten wir das Vergnügen mit unseren unpassenden, vermatschten Schuhen noch durch das Wasser zu laufen. Das Wasser reichte oft sogar über die Knie, weshalb natürlich auch die Hosen nass waren. Es war aber wirklich egal, denn wir sahen sowieso schon aus, als kämen wir wortwörtlich aus dem Dschungel 😉 Wir wanderten und wanderten und kamen dann bei der Darkcave an. Auch da haben wir wieder Helme mit Stirnlampen bekommen. Zusätzlich gab es noch Handschuhe, damit wir uns an den scharfen Kanten der Felsen in der Höhle nicht verletzten. Wir liefen durch Wasser und kletterten über hohe und sehr sehr rutschige Felsen. Für mich persönlich war es sehr anspruchsvoll, denn ich fühlte mich unfähig die Felsen hinunter zu klettern und vor allem dann wieder hoch! Ich musste mich oft absetzen uns meine kurzen Beinchen zum nächsten Ort strecken. Mir ist bewusst, dass unser Tourguide ein kleiner Vietnamese war, welcher das ganze mit seinen Badeschuhen bewältigt hat, aber man sollte sich ja bekanntlich sowieso nicht mit Asiaten vergleichen. Es gibt immer einer der es besser kann 😉 Es war für mich recht unangenehm. Es ging nicht darum, dass ich Angst hatte, ich befürchtete einfach, dass ich irgendwann ungewollt abrutsche, weil es war oftmals eine Glückssache, ob man den Fuss am rechten Ort hatte oder nicht. Deswegen entschied ich mich dann einen Teil der Strecke nicht zu machen. Fabio blieb dann bei mir.
Nach der Darkcave Kletteraktion gingen wir vor die Höhle und hatten ein hammer Mittagessen. Es war alles auf einer Blache vorbereitet. Reis, Gurken, Salat, Schweinefleischstückchen und Tofu sowie Reisblätter. Was man damit macht? Man nehme zwei Reisblätter und lege sie leicht übereinander. Man nehme alles was man will (Reis, Gurke, Fleisch, Salat..) und lege es auf die Reisblätter werfe ein paar Erdnussstückchen darüber und man rolle es anschliessend zu einer «Frühlingsrolle» und TADAAAA ein leckeres Mittagessen.
Nach dem Mittagessen, welches erst ca. gegen 14:30/15:00 Uhr fertig war, mussten wir natürlich den Weg wieder zurücklaufen. Das war der schlimmste Teil. Alles was wir am Anfang noch runter laufen konnten, mussten wir nun wieder hochlaufen. Meine Lunge brannte und Fabio hatte extremste Knieschmerzen. Die Baumstämme die wir runter geklettert sind, mussten wir wieder hochklettern. Manchmal wusste ich nicht wie ich hochkommen sollte. Ich hielt mich links und rechts an Ästen und versuchte mich so auf den Baumstamm hochzuziehen. Für Fabio war das Ganze auch nicht viel einfacher mit seinen kaputten Knien. Wir waren fix und fertig nach der Tour aber es war einfach der Hammer! Es war ein richtig cooles Erlebnis und man muss so etwas einfach einmal erlebt haben.
Übrigens: Die ganze Strecke die wir gemacht haben, haben auch ein paar vietnamesische Helfer gemacht mit ihren Badeschuhen und ca. 30kg Gepäck (natürlich hatten sie dafür auch keinen richtigen Rucksack). Also das ganze vorher erwähnte Gejammer war natürlich wirklich Gejammer weil es extrem anstrengend war, aber trotzdem sollte man nicht vergessen, dass es da noch die ganz krassen Personen gibt, die diese Strecke unter anderen Umständen machen mussten. Respekt!
Fazit Abandoned Valley Abenteuer:
Hammer, hammer, hammer! Tolle Tour und tolle Erfahrung. Ein wirklich einmaliges Erlebnis mit richtigem Dschungel Feeling. Es steht es sei für leicht bis mittel fitte Personen ab 8 Jahren geeignet. Das ist eindeutig nicht so! Mit 8 Jahren ist man viel zu klein und zu jung für diese Tour. Unserer Meinung nach sollte das Mindestalter 16 Jahre alt sein. Es ist auch recht gefährlich mit den rutschigen Steinen und es ist eine riskante Tour! Wenn man fällt kann einem auch der Tourguide nicht fangen. Man muss körperlich stabil sein und sich selbst halten, hochziehen oder abstützen können. Personen, welche sich längere wirklich anstrengende Wanderungen nicht gewohnt sind, würden wir allenfalls davon abraten (Wie ihr das merkt? Wenn euch schon bei mehreren Stockwerken Treppengehen die Luft ausgeht, seid ihr definitiv nicht genug fit). Beziehungsweise: Wenn ihr gerne an das Limit geht: DO IT! Für unsere Fitness war es schon Schmerzgrenze 😉
27. Dezember 2018 – Danh Thang Tràng An (Ninh Binh)
Wir haben heute in der Nähe des Danh Thang Tràng An Nationalparks übernachtet. Wir hatten zu dritt ein Bungalow im Panorama Homestay. Es war einfach wundervoll. Wir haben neben den gefluteten Reisfeldern übernachtet. Wir kamen total durchnässt an und haben noch eine Bootstour gemacht und am Abend schliefen wir im Bungalow, welcher offen war. Bei guten 11 Grad und einer super Heizdecke war die Nacht wirklich angenehm. Es war ein tolles Erlebnis. Wir hatten sogar eine riesige Ratte im Zimmer. Diese hat uns aber nicht gestört.
28. Dezember 2018 - Hanoi naht
Heute war der letzte Reisetag. Nach einem tollen Frühstück im Panorama Homestay (Die Unterkunft ist wärmstens zu empfehlen, es wird von tollen Leuten geführt!) haben wir uns im grössten Regenwetter auf den Weg nach Hanoi gemacht.
Wir waren total durchnässt. Es hat so krass geregnet, dass unser Motorrad zu viel Wasser geschluckt hat und wir kurz liegen geblieben sind. Wir haben etwas gewartet bis der Regen nicht mehr so heftig war. Wir haben vor einem Haus (bedeckt) gewartet und die Leute die aus dem Haus kamen haben uns sogar Stühle hingestellt um zu warten. Sie wollten uns sogar ihre eigenen Regenmäntel geben um weiterzufahren (wir hatten aber eigene). In diesem Moment war ich wieder extrem gerührt. Sie haben selbst nicht viel, sie kennen uns nicht und dennoch wollten sie uns in dieser Situation einfach nur helfen. Ohne Worte…
Wir fuhren dann weiter und Fabio und ich hatten unseren dritten Platten Reifen und das 50km vor unserem Ziel. Wir mussten also pitschnass nach einem Mechaniker suchen und da noch warten bis das Ganze wieder repariert war. Wir gingen dann angefroren weiter und fuhren total etwa 4h bis nach Hanoi. Fabio kam auch an seine Grenzen mit dem kalten Wetter und dem ganzen Regen. Das will etwas heissen. Als wir dann in Hanoi angekommen sind gingen wir einfach nur noch heiss duschen und haben uns unter der Decke eingepackt.
THE END
Am 14.12.2018 hat unser Roadtrip mit Flo und Raz gestartet und am 28.12.2018 haben wir ihn mit 2'352km glorreich beendet! Am 29.12.2018 wurde das Motorrad zurückgegeben. Die restlichen Tage ist chillen und erholen angesagt. Am 2. Januar geht es ab in die Wärme nach Malaysia!
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