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6. März - 7. März 2019 - Anreise Brasilien

Unsere Reise startete heute von Zürich aus. Mit Zwischenstopp in London und Madrid sind wir nach São Paulo geflogen. Dort angekommen, haben wir festgestellt, dass die Leute in Brasilien kaum Englisch sprechen. Wir mussten zu einem Van, welcher uns zur Mietstation des Autos fuhr. Dort angekommen, haben wir das Mietauto genommen und uns auf den Weg nach Taubaté gemacht. Vivi war dort bei ihrer Familie. 

 

Wir lernten bei der Ankunft Vivi's Tante, ihre Cousinen und deren Familie kennen. Als wir im Haus der Tante ankamen, waren wir bereits mitten in ihrem Umzug. Wir haben also kurz mit angepackt und sind dann zum nächsten Haus gefahren. Die Häuser hier waren alle umzäunt und bewacht. Wir schliefen schlussendlich dann nicht bei der Tante, sondern bei Vivi's Cousine Priscilla mit deren zwei Söhne Kadu und Eduardo sowie deren zwei Hunde Flor und Sky. Das Haus war hammer. Toll gebaut und sogar mit Pool! Hier gefiel es uns extrem.

8. März 2019 - Campos do Jordão

Vivi hat uns heute Campos do Jordão gezeigt. Es ist eine Stadt in den Bergen. Dort ist es ziemlich touristisch ausgelegt. Da aber gerade nicht Hochsaison war, konnten wir die Stadt in vollen Zügen geniessen. Die Bauart gefiel uns beiden sehr. Es war sehr friedlich dort. Wir haben aber nur eine kurze Zeit dort verbracht und sind dann wieder zurück zum Haus der Cousine von Vivi, wo wir noch einen entspannten Tag verbracht haben. Die Familie von Vivi ist wirklich toll und wir haben sie innert kurzer Zeit ins Herz geschlossen!

 

Morgen werden wir nach São Paulo weitergehen. 


9. März 2019 - São Paulo after Carneval

Die Fahrt heute ging nach São Paulo, wo wir das Mietauto bei Andrea abgestellt haben. Dort haben wir dann auch die erste Nacht in São Paulo übernachtet. Wir haben dann noch Jeffe kennengelernt und sind anschliessend alle zusammen frühstücken gegangen.


Carneval war zu dieser Zeit ja eigentlich schon vorbei. Doch Carneval wäre nicht Carneval wenn es nicht noch "vor Carneval" und "nach Carneval" gäbe. Somit hatten wir also die Gelegenheit noch ein kleines Stückchen vom Kuchen ab zubekommen. Wir sind noch an ein gratis Konzert eines bekannten brasilianischen Musikers, welche den Brasilianern auf der Strasse richtig einheizte. Normalerweise bezahlt man für eines der Konzerte 1000 R$. Mitten im Konzert hat es dann angefangen in Strömen zu regnen. Nach dem kurzen Platzregen war aber alles recht schnell wieder trocken.


Wir wollten danach noch weiterziehen, doch am Zielort angekommen, fing es richtig fest an zu stürmen. Es blitzte und donnerte und wir suchten Unterschlupf an einer Party, organisiert von IFood (ähnlich wie eat.ch). Die Party fand drinnen statt. Plötzlich fing es an zu hageln und zu schütten. Es war so stark, dass der Hagel durch das dicke Plastikdach brach und das Wasser wie ein Bach in den Innenraum gelang. Wir wollten irgendwann nach Hause, nach dem das Wasser überall war, doch auch draussen war das Wasser überall. Wir wollten mit einem Uber gehen, doch bei 30cm Wasser auf den Strassen war das nicht möglich. Wir wollten uns also auf einen Fussmarsch vorbereiten und haben mit leeren Abfallsäcken der Party versucht eine Regenjacke zu basteln. Tadaaa seht unser Werk:

Schlussendlich konnten wir dann trotzdem einen Uber bestellen und halbtrocken nach Hause. Am Abend haben wir dann der Churrascaria einen Besuch abgestattet. Wir mussten schliesslich testen, ob das Fleisch in Brasilien wirklich gut ist oder nicht ;-)

10. März 2019 - Tour durch São Paulo

Vivi wollte am Morgen kaum aufstehen. Also haben wir uns mit Andrea alleine auf den Weg zum Frühstücksbuffet im Quartier gemacht. Andrea spricht übrigens so gut wie kein einziges Wort Englisch und wir können leider auch kein Portugiesisch. Fabio versteht jeweils ein paar Wörter, aber mehr als nicken und lachen können wir beide leider nicht. Es hat aber wunderbar funktioniert. Mit Händen und Füssen kann man sich hier auch verständigen.

 

Das Frühstücksbuffet für knappe 39 R$ p.P. (ca. CHF 10.00) hat sich mehr als gelohnt. Man konnte sich die Teller beigen (all you can eat baby!) mit verschiedenen Broten, Aufschnitt, Gebäck, Tortenstücken, Küchlein, Früchten oder Kornflakes (Wer sich nicht entscheiden kann, soll einfach von allem etwas nehmen ;-D). Es wurden auch diverse Fruchtsäfte angeboten. Es war einfach nur lecker, lecker, lecker! 

 

Als Vivi dann endlich aus den Federn kam, wollte sie uns noch einen kleinen Teil der Stadt zeigen. Wir sind mit dem Auto losgefahren und fuhren dann durch die Avenue Paulista (dort findet das ganze Business in São Paulo statt) und nach Liberdade wo wir dann einen kleinen Markt besucht und die Kathedrale (Catedral Metropolitana de São Paulo) angeschaut haben. 

 

São Paulo ist übersät mit Obdachlosen. Man sollte sich in Acht nehmen vor Taschendieben. Vor der Kathedrale werden für die Obdachlosen Hilfsstellen angeboten um gegen die Drogenabhängigkeit anzukämpfen.

Über die Favelas

 

Am Abend haben wir erneut bei Andrea übernachtet. Da es einmal wieder stark geregnet hat, haben wir einen gemütlichen Filmabend gemacht. Mit dem Film

Tropa de Elite

 

wurde ein dokumentationsartiger Film über die Eliteeinheit Bope und die Favelas in Rio de Janeiro gedreht. Die Dreharbeiten wurden gemäss Wikipedia in den nicht ganz ungefährlichen Favelas gedreht.

 

Der Film ist zu 100% empfehlenswert, aber nichts für schwache Nerven (enthält viel Gewalt). Weshalb ich über einen Film schreibe während der Weltreise? Weil sich dieser Film auch hier in Brasilien abspielt. Die Situationen im Film entsprechen anscheinend (ich war ja persönlich Gott sei dank nie mit dabei) weitgehend der Realität. 

 

Die Favelas sind an vielen Orten in Brasilien anzutreffen. Laut Gerüchten sind die Favela Partys die Besten aller Zeiten. Die Meinungen zu den Favelas gehen auseinander. Man sollte die Gegend dort aber niemals unterschätzen. Einige Personen meinen, man kann mit Diebstahl und mit dem Tod rechnen, wenn man durch die Favelas geht. Andere wiederum sagen, dass die Favelas zwar nicht ganz sicher sind, aber grundsätzlich nichts passieren sollte. Jedoch ist auch von Einheimischen zu lesen, die die Situation in den Favelas schildern - Es ist und bleibt ein gefährlicher Ort. Wer auch interessiert ist, von einer Einheimischen (Tourguide in den Favelas) mehr zu erfahren, soll doch gleich hier weiterlesen ---> Wie wär's mit Urlaub in der Favela?

 

Wir persönlich würden ja gerne an eine der Favela Partys gehen, aber nachdem wir gehört haben, dass die Abkommen zwischen Staat und Favelas bzgl. Touristen/Touren etc. nach dem Präsidentenwechsel "aufgehoben" wurden, werden wir ziemlich sicher darauf verzichten. Wunder nehmen würde es mich dennoch. Gerne hätte ich mir selbst ein Bild davon gemacht. Aber gleich das Leben riskieren? Nein danke :-)

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